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Freitag, 9. Juli

Nach dem Frühstück hiess es packen. Nachdem alle ihre Habseligkeiten eingepackt hatten, blieben seltsamerweise immer noch Kleidungsstücke in den Zimmern zurück. Fast alles konnte schliesslich zugeordnet und verstaut werden. Während die Leiterinnen mit einigen grösseren Kindern zusammen das Haus putzten, spielten die anderen draussen oder halfen, das Gepäck zum Bus herunterzutragen. Nach dem Mittagslunch vor dem Haus brachen wir zur Heimreise auf. Der Weg hinunter war nicht weniger weit als zu Beginn hinauf.
Und selbst am Abreisetag ging es nicht ganz ohne Forschungen, so konnten wir auf dem Weg einen grossen Felsen mit Dinosaurierspuren anschauen. Doch wie kommt ein Dino diese Wand hoch? Das ist doch klar, damals, als er über diesen Boden rannte, war es noch flach. Die Schräglage des Felsens kam erst mit der Faltung des Juras.
Kurz vor fünf trafen wir wie geplant in Roggwil ein und nach einem letzen "Werum, werum isch d Banane chrumm?" und einem Segenslied nahmen wir Abschied.
Vielen Dank an das ganze Team: Pesche Müller, Heinz Hug, Emanuel Tardent, Sophia Fisch, Nicole Zingg, Cheyenne Kenel, Jasmin Hasler, Emanuel Leopizzi, Angelina Geiser und Dominik Kupferschmid.

Donnerstag, 8. Juli

Heute brachte Gwunderfitz wieder Aufträge vom Bundesforschungsinstitut. Am Vormittag wurden die Experimente aus dem Bereich Chemie in Gruppen vorbereitet und am Nachmittag allen vorgeführt. Da gab es einen Vulkan, Hefeteige, die unter verschiedenen Bedingungen aufgegangen waren, eine Ballon-Aufblasmaschine, eine Lavalampe mit Wasser, Öl und einem Geschirrspülmaschinentab, verlöschende Kerzen, selbstfahrende Autos, Wasserstrudel und dicke Gummibärchen. Selbst wenn nicht alles gelang, gab es viel zu staunen und zu lernen. Die Kresseforschung, die die ganze Woche betrieben wurde, musste dokumentiert werden. Zwischendurch blieb viel Zeit für Spiele, wenn das Wetter es zuliess, sogar draussen. Nach dem Hamburgerznacht stieg der Schlussabend mit den letzten Einträgen ins Tagebuch und einen kleinen Lagerrückblick-Film, gestaltet durch Jasmin. Gespannt waren wir auch auf den Ausgang von Peppers Abenteuer in der Gutenachtgeschichte.
Es ist ein bisschen beides, sagen einige Kinder: Schade, dass die Woche schon vorbei ist, aber es ist auch schön, wieder nach Hause zu fahren.

Mittwoch, 7. Juli

Das Regenwetter tat dem heutigen Tag alle Ehre. Reichlich tropfte das Wasser auch heute vom Himmel. In der gemütlichen und trockenen Stube lernten wir viel Wissenswertes zum Thema Wasser, zu den Aggregatszuständen und zum Wasserkreislauf. Für den Nachmittag hatte Cheyenne ganze zehn Posten mit Experimenten zum Wasser vorbereitet. Die Kinder waren mit Feuereifer dabei, rätselten, probierten aus, bastelten und dokumentierten alles auf dem Postenblatt. Der Besuch aus Roggwil, die Kirchgemeinderätin Renate Nilsson, ass mit uns zu Mittag und wurde sofort zu einer Runde Werwölfeln eingeladen. Den mitgebrachten Kuchen gab es abends in der Kinopause. Gegen Abend gab es auch sonnige Momente, die die Kinder sofort nutzen, um draussen zu spielen. Die Küchenmannschaft hatte heute Verstärkung beim Rüebli rüsten.

Dienstag, 6. Juli

Alle haben den heutigen Wandertag gut überstanden, obwohl die Route für die Kinder mit den kürzeren Beinen recht anspruchsvoll war. Der Weg führte vom Lagerhaus auf den Hinteren Weissenstein und am Nachmittag wieder zurück. Zum Glück brannte das Feuer bereits, als wir ankamen, so waren die Cervelats schnell gebrätelt und über die Wärme waren viele auch froh, so konnten die nassen Kleider etwas trocknen. Auch eine Regenwanderung hat ihren Reiz, stellten wir fest, denn wann kann man schon mitten durch eine Wolke gehen (Nebel)?
Leider klappte es mit unserem grössten Abenteuer nicht. Da beim Restaurant Hinterer Weissenstein niemand zu Hause war, konnte der vorbestellte Schlüssel nicht abgeholt werden. So standen die gut ausgerüsteten Höhlenforscher leider vor dem verschlossenen Nidleloch.
Nach dem Nachtessen steht der alljährliche Zimmeraufräumwettbewerb an, bei der am Schluss eine Jury ein Siegerzimmer bestimmt. Die Kriterien sind Ordnung, Sauberkeit, Geruch, Deko, praktisch, allgemeiner Eindruck. Ein kleiner Nebeneffekt des Wettbewerbs: Die unauffindbaren Pyjamahosen, Finken, Necessaires und Socken kommen plötzlich wieder zum Vorschein.

Montag, 5. Juli

Der heutige Vormittag war ganz der Schnecke gewidmet. In Zweiergruppen suchten die Kinder eine Schnecke, die sie anhand von Beobachtungsaufträgen genau studierten. Was isst die Schnecke, wie sieht sie aus? Sogar wie sie sich fortbewegt, konnten wir beobachten.
Am Nachmittag kam die Frage auf: Wie hat eigentlich alles angefangen? Also nicht das Sommerlager oder so, sondern die Welt. Klar, vom Urknall hatten die meisten schon gehört, aber was war vor dem Urknall? So kann man immer weiter fragen. Zufälligerweise hatte Gwunderfitz im Estrich beim Stöbern ein altes Buch gefunden, in dem gleich zwei Anfangsgeschichten aufgeschrieben sind: Die Erschaffung der Welt in 7 Tagen und die Geschichte vom Paradiesgarten. Also wurden die Kinder zu Bibelforschern und gestalteten in vier Gruppen Bilder zu den beiden biblischen Schöpfungsgeschichten. Zuletzt schriebe jede und jeder eine eigene Anfangsgeschichte, z.B. diese:
Die Alpen. Sie sind wunderschön. Der Gott wurf einen rieeeesen Stein auf die Schweiz. So kamen die Alpen. Aber der Teufel war seeeehr wütend und er stampfte. So entstand das Matterhorn.

Sonntag, 4. Juli

Woran erkennt man im Lageralltag, dass Sonntag ist? Richtig, am selbstgebackenen Zopf auf dem Frühstückstisch.
Das Erforschen von Pflanzen steht heute auf dem Programm. Gesucht werden Blätter, Blüten, Wurzeln und Abgestorbenes, das dann auf alle möglichen Arten sortiert wird, nach Grösse, nach Schönheit oder nach Länge. Am Nachmittag steht das genaue Betrachten von Feuerbohnen und Kresse auf dem Programm. Eine eigene Saat wird gemacht, die unter verschiedenen Bedingungen die ganze Woche gehegt und gepflegt werden soll. Für das persönliche Forschertagebuch wird eine Foto geschossen. In dieses Büchlein werden jeden Tag neue Erkenntnisse notiert.
In den Pausen wird gespielt: Werwölfeln, Uno, Monopoly, sogar Schach.
Auch Ämtli gehören zum Lager. Ganz schön anstrengend, von 44 Personen Geschirr abzutrocknen.
Sehr wichtig für unsere Forschertätigkeit sind unsere fünf Sinne, die wir in einem Sinnesparcours nach dem Znacht eingehend trainieren: Verschiedene Düfte erraten. Salziges, Süsses, Bitteres und Saures schmecken. Ein Hörmemory spielen. Mit verbundenen Augen verschiedene Stoffe fühlen. Und beobachten, wie das Auge auf Licht und Dunkel reagiert.
Mit dem Dessert, einem Stück Abenteuer von Pepper und "Der Mond ist aufgegangen" geht ein reicher Lagertag zu Ende.

Sonntag, 3. Juli

Kurz nach dem Mittag verabschieden wir uns von den Eltern. Die Reise geht mit dem Zug über Solothurn nach Lommiswil, Holz. Ein steiler Weg führt uns in knapp zwei Stunden den Berg hoch bis zu unserem Lagerhaus, dem Naturfreundehaus Schauenburg. Pesche und Heinz haben bereits das Gepäck ins Haus hochgeschafft und erwarten uns mit frischem Tee und Schoggistängeli. Frisch gestärkt schleppen wir die Koffer in die oberen Etagen und beziehen unsere Zimmer. Nach dem Znacht und den Ämtli machen wir ein paar Kennenlernspiele und singen eine Runde. In der Gutenachtgeschichte begleiten wir das Mädchen Pepper auf seinem Abenteuer im Amazonas. Die Nachtruhe ist ziemlich herausfordernd mit den vielen Bettnachbarn und den ringhörigen Zimmern.